Das sind so die Utensilien, die wir für das Clickertraining verwenden.

Zunächst muss der Hundeführer lernen, richtig mit dem Clicker umzugehen. Handwerkliches Geschick und das richtige Timing sind gefragt.

Dann müssen wir dem Hund beibringen, dass das „KLICK“-Geräusch super ist und bedeutet: „Toll gemacht! Belohnung verdient!“

Man sollte nicht mal eben so ein bisschen Clickern, sondern man sollte sich schon wirklich darauf einlassen, auf diese Art des Trainings über die positive Verstärkung. Dann hat man mit dem Clicker eine ganz wunderbare Möglichkeit der Kommunikation mit seinem Hund und ihr werdet feststellen, dass die Beziehung zwischen euch eng und fest wird und euer Training (egal, woran ihr dann mit dem Clicker arbeiten wollt) von Vertauen, Spaß und Erfolg „lebt“ – und nicht mal eben so erledigt wird.

Was hat das nun mit Hundeerziehung zu tun?

Der Hund wird auf  das Clickergeräusch konditioniert. Er lernt zunächst mal nur, dass das Geräusch für ihn äußerst positiv ist. Nach jedem Click bekommt er eine Belohnung in Form von Leckerlies oder Spiel. Der Click ist für ihn ein Versprechen auf die Belohnung. Erwünschtes Verhalten kann dann ganz exakt beclickt werden – der Hund lernt über die positive Verstärkung. Das Verhalten, das für ihn dann dadurch erstrebenswerter wird, wird er immer häufiger zeigen.

Nach dem Clicken gibt es sofort eine Belohnung. So assoziiert der Hund, dass der Click bedeutet:“Gut gemacht! – Du hast dir eine Belohnung verdient!“ Mit der Zeit wird der Hund sich ganz aktiv beteiligen, sobald sein Mensch den Clicker in die Hand nimmt. Er wird versuchen, über sein Verhalten einen Click zu kriegen und wird konzentriert und freudig und aktiv bei der Sache sein.

Die Hunde haben Spaß am Lernen. Sie denken mit, sind kreativ und haben keinen Lernstress.

Der Clicker kann sehr vielseitig eingesetzt werden: Aufgaben aus der Begleithundeausbildung, Verhaltensveränderungen, Einüben von Tricks …

Kritiker sagen immer wieder:“ Ich brauch keinen Clicker! – Ich habe doch meine Stimme!“ Es gibt jedoch einige gute Gründe, weshalb der Clicker effektiver ist als das gesprochene Wort:

  • Das Wort hat „emotionale Töne“ – ich bin traurig, schlecht gelaunt, erfreut, wütend, ungeduldig…, dann spiegelt sich das in der Stimme / Betonung wieder. Das Click-Geräusch ist immer gleich. Ein ganz zuverlässiges, eindeutiges, positives Signal für den Hund.
  • Der Click ist viel schneller als gesprochene Worte. Um richtiges Verhalten zu verstärken sollten nicht mehr als 2 Sekunden zwischen dem erwünschten Verhalten und der Bestärkung liegen, damit der Hund weiß, um welches Verhalten es sich handelt. Ganz gezielt und punktgenau lässt sich so das erstrebenswerte Verhalten „einfangen“. Der Hund kriegt auf diese Art gesagt: „Ja! Das war super! Hol dir deine Belohnung ab!“
  • Der Clicker überbrückt Entfernungen. Einige Übungen müssen weiter entfernt vom Hundeführer ausgeübt werden. Eine gelungene Übung wird beclickt und der Hund kommt zu seinem Menschen und holt sich seine Belohnung ab.
  • Der Clicker kann von Helfern eingesetzt werden. Es gibt Übungen, bei denen Der Hundeführer das Verhalten des Hundes nicht sehen kann (z.B. Sitz aus der Bewegung, Platz aus der Bewegung,..) Bei korrekter Ausführung kann der Helfer das Clicken übernehmen und so wird der Hund wieder im richtigen Moment bestätigt.

Einige wichtige Dinge zum Clickern:

  • Click + Treat! Das heißt Click + Belohnung! JEDER Click bedeutet eine Belohnung! Es wird niemals geclickt und nicht belohnt!! (Auch wenn ihr falsch geclickt habt)
  • Der Clicker ermöglicht dem Hundeführer, mit seinem Hund zu kommunizieren. Er ist ein Trainingswerkzeug, das eingesetzt wird, um den Hund ein neues Verhalten verstehen zu lassen. Sitzt das neue Verhalten, dann braucht man den Clicker hierfür nicht mehr. 
  • Mit dem Click wird die Übung beendet! Es ist egal, was der Hund nach dem Click macht, er hat seine Belohnung verdient!
  • Um die Dauer des erwünschten Verhaltens auszudehnen, wird der Moment des Clickens von Mal zu Mal ein bisschen mehr verzögert.

Wann kann man mit Clickern beginnen? 

Immer! Schon Welpen können alle erwünschten Verhaltensweisen wie zum Beispiel „Sitzen, Liegen, am passenden Ort sein Geschäft verrichten …“ durch Click + Belohnung lernen. 

Auch erwachsene Hunde können jederzeit beclickt werden. Auch Hunde, die eventuell mit anderen Trainingsmethoden schlechte Erfahrungen gemacht haben, haben oft wieder Spaß am Training, wenn sie gelernt haben, mit der druckfreien Clicker-Methode zu arbeiten.

Die Praxis:

  1. Der Hund lernt den CLICK als besonderes Geräusch kennen, nämlich als ein Geräusch, das ihm ein Versprechen gibt, ein Versprechen auf etwas, das er sehr gerne haben möchte (Wurststückchen, Käsestückchen, Ball, ..). Dazu stellt man ein mit besonderes tollen Leckerchen gefülltes Schälchen auf einen Tisch, Hund und Hundeführer stehen daneben, HF clickt, greift DANACH sofort zum Leckie und gibt es seinem Hund. Das wird einige Male wiederholt. Der Hund muss hierbei keine Aufgabe erfüllen!!! Er muss kein Sitz oder Platz ausführen, sonst könnte es passieren, dass der Hund denkt: „AHA, wenn ich das oder das mache, dann clickt es.“ Er würde dann schon ein bestimmtes Verhalten damit verknüpfen und das ist hier (Konditionierung) NICHT gewollt!
  2. Jetzt erst beginnt man mit dem eigentlichen Clickertraining: Der Hund soll nun aktiv werden. Er soll sich bemühen, mitdenken, immer wieder ausprobieren und sein Verhalten mit einem Erfolg (Click + Belohnung) in Verbindung bringen. Revi erzählt hier mal seine erste Übung mit dem Targetstab:  Ich sollte den Ball mit der Nase anstupsen, was ich ja damals noch nicht wusste. Es lief etwa so ab: Ich sah hin zu diesem Ball – Click + Leckie – ich ging hin zu dem Ball – Click + Leckie – ich kam zufällig mit der Nase dran – Click + Leckie – dann gab es keine Clicks mehr für Hinschauen oder Hingehen – ich dachte: „Nanu??? Was ist denn jetzt los? Was ist zu tun für dieses Geräusch??“ Ich hab ausprobiert und beim Berühren des Balls mit der Nase gab es wieder einen Click „AHA!! So geht das!“ Nun hatte ich den Trick raus und egal, wie der Stab gehalten wurde – hoch, tief, seitwärts, hinter dem Rücken – ich habe ihn angestupst und meinen Click + Leckie bekommen. Dann gab mir Fraule das Kommando dazu „TOUCH“ – „AHA!! – So heißt das also, was ich hier tue!“ Nun wußte ich was TOUCH bedeutete und wenn sie das heute sagt und mir die Richtung anzeigt, in der was zum Berühren mit der Nase steht oder liegt, dann tu ich das, auch bei weiter entfernten Targets. — Das ist Lernen durch VERSUCH und IRRTUM. Zu Beginn braucht man sehr viel Geduld. Man muss warten können und dem Hund Zeit geben zum Ausprobieren von Verhaltensvarianten. Aber Hunde, die das einmal richtig erfahren haben, entwickeln eine unglaubliche Kreativität und Findigkeit, die sie auch beim Einüben von anderen Aufgaben gewinnbringend einsetzen. Mit der Zeit lernt der Hund neue Dinge sehr viel schneller, weil er erstens sehr viel schneller versteht, was wir von ihm wollen und zweitens richtig Spaß dran hat, neue Dinge zu lernen.
  3. Komplizierte Verhaltensweisen zerlegt man in kleine Einzelschritte, die separat eingeübt werden und setzt dann das Ganze wieder zusammen.

Und so denken wir übers „FEHLER MACHEN“:

Fehler machen ist nichts Schlimmes und völlig in Ordnung. Fehler sind Informationen! Fehler sind dazu da, dass man sie macht! – Sinnvoll sind sie aber nur dann, wenn man daraus lernt – und zwar beide, Mensch + Hund. Wobei der Mensch derjenige ist, der durch den Einsatz seines Verstandes die Chance hat, Fehler gewinnbringend zu nutzen!

Clickertraining bedeutet, seinen Hund ganz genau zu beobachten, Verhalten zu analysieren, Bewegungen in Teilschritte zu zerlegen, zu beobachten woran es liegt, wenn etwas nicht funktioniert und dann gegebenenfalls neue, verschiedene Wege zu finden in Richtung Zielvorstellung, die Teilschritte wieder zu einem Ganzen zusammenzufügen und immer darauf zu achten, dass der Hund NICHT ÜBERFORDERT wird oder den SPASS verliert.

JA, zu Beginn ist das nicht einfach und es gibt eine Menge zu lernen für den Hundeführer – eigentlich lernt man nie aus. Man kann nicht mal eben so ein bisschen Clickern – nicht nur eben Clickern für die richtige Lösungen und Korrektur von falschen Lösungen durch Leinenrucks, wie man das leider noch allzu oft sieht. Man muss sich schon wirklich darauf einlassen, auf das Training über die positive Verstärkung – aber wenn man das tut, dann hat man mit dem Clickern eine ganz wunderbare Möglichkeit der Kommunikation mit seinem Hund und ihr werdet feststellen, dass die Beziehung zwischen euch beiden eng und fest wird und euer Training von Vertrauen, Spaß und Erfolg „lebt“ – und nicht eben mal erledigt wird. 

Erziehung ist kein EVENT!!